Pensionsverpflichtungen
, Betriebliche Altersversorgung (bAV): Gute Gründe und viele Gestaltungsmöglichkeiten

Der aktuelle Anstieg der Inflation bedeutet nicht nur für Leistungsbezieher und Anwärter einen unmittelbaren Kaufkraftverlust. Möglicherweise sinken auch Eigenbeiträge durch Entgeltumwandlung, was niedrigere Auszahlungen zur Folge hat.

Sowohl Inflations- als auch Zinsanstieg lassen vor allem für die Unternehmen eine Analyse und mögliche Adjustierung der Anlagestrategie notwendig erscheinen, um den Auswirkungen von Wertverlusten entgegenzuwirken bzw. diese zu verringern. Denn während die Reduzierung der bilanziellen Pensionsrückstellungen zunächst positiv wirkt, gilt das Augenmerk jetzt stärker der Investmentseite.

Herausforderungen für die bAV

Betriebliche Altersversorgung bleibt ein elementarer Baustein der Vorsorge. Auch in der aktuellen Zeit, in der Liquidität eines der höchsten Güter im Unternehmen ist, bieten Direktzusagen in Verbindung mit einer lediglich optionalen Kapitaldeckung – beispielsweise über ein Contractual Trust Arrangement (CTA) – hohe Flexibilität.

Die steigenden Zinsen bewirken zwar bereits eine Reduzierung der notwendigen Pensionsrückstellungen in der Bilanz. Dieser Effekt ist aufgrund unterschiedlicher Rechnungszinsen in IFRS deutlicher ausgeprägt als in HGB, da Anpassungen im Renten- und Gehaltstrend der eher moderaten Zinsanpassung in der HGB-Bilanz entgegenwirken. Um eine nachhaltige Entlastung der Bilanz zu erreichen, kann die Ausfinanzierung mittels eines CTA sinnvoll sein.

Auch im Rahmen eines bereits bestehenden CTA ist es notwendig, die strategische Asset Allokation zu analysieren und gegebenenfalls unter Berücksichtigung zukünftiger Inflations- und Zinserwartungen zu adjustieren.

Vor allem auch, da Aktien und festverzinsliche Wertpapiere aufgrund der steigenden Zinsen, der Inflation und weiteren geopolitischen Entwicklungen im Jahresverlauf gesunken sind.

Für national bilanzierende Unternehmen wird der Abzinsungssatz nach einer Projektion der Commerzbank auf Basis der Terminkurven vom 30.09.2022 steigen, und zwar von derzeit ca. 1,81% auf voraussichtlich 2,3% im Jahr 2025. Diese Veränderung um 49 Basispunkte bewirkt bereits, unter der Annahme einer Duration von 15 Jahren und ohne Berücksichtigung von Renten- oder Gehaltsanpassungen, eine Reduzierung der Pensionsrückstellungen um 7,4%. Dazu trägt die Methodik der Durchschnittsbildung des Diskontsatzes über die jeweils letzten zehn Jahre maßgeblich bei.

Es spricht also nach wie vor viel dafür, sich mit dem Thema betriebliche Altersversorgung zu beschäftigen, z. B.:

  • Überprüfung und Adjustierung des aktuellen Pensionsmanagements im Kontext bestehender Versorgungen – insbesondere mit Blick auf mögliches De-Risking, Cashflow-Steuerung, Bilanzmanagement und effiziente Administration, nicht zuletzt vor dem Hintergrund möglicher Teilverkäufe aus dem eigenen Unternehmen.
  • Einführung einer bAV, wo noch keine angeboten wird - angefangen bei der Entgeltumwandlung.

Die Durchdringung der betrieblichen Altersversorgung nahm über die letzten Jahre kontinuierlich ab. Wie es im Alterssicherungsbericht weiter heißt, bewirkten auch die Instrumente noch keine positive Dynamik, die das 2018 in Kraft getretene Betriebsrentenstärkungsgesetz ermöglichte. Hierzu gehörten unter anderem eine Erhöhung des steuerlichen Dotierungsrahmens von 4% auf 8% des Beitragsbemessungsrahmens sowie ein 15%iger Arbeitgeberzuschuss für neue Entgeltumwandlungsvereinbarungen.

So steuert die betriebliche Altersversorgung lediglich 10% zum Leistungsvolumen aller Alterssicherungssysteme bei. Spitzenreiter bleibt die gesetzliche Rentenversicherung mit 73%.

Freiheitsgrade sprechen für die Direktzusage...

Die einzelnen Durchführungswege der betrieblichen Altersversorgung unterscheiden sich deutlich in ihrer Flexibilität. Den größten Freiheitsgrad bietet die Direktzusage. Eine explizite Kapitaldeckung ist kein Muss, Pensionszahlungen können auch aus dem operativen Cash Flow erfolgen. Je nach Ausgestaltung des Deckungsplans muss nicht zwangsläufig jedes Jahr dotiert werden – gerade in der aktuellen Zeit durchaus von Nutzen.

.... und weitere Bilanzentlastung für die zusätzliche Ausfinanzierung

Auf der anderen Seite gibt es auch weiterhin gute Gründe für eine zusätzliche Ausfinanzierung in die Treuhandkonstruktion CTA (Contractual Trust Arrangement), die in Deutschland häufig eingesetzt wird.

Unsere Pensionslösungen für Sie

Weitere Anlässe für mittelständische Unternehmen, das Thema betriebliche Altersversorgung (bAV) auf die aktuelle Agenda zu setzen, sind die Auswirkungen sich verändernder Zinsen sowohl auf Anlageinstrumente für die bAV als auch auf die eingegangenen Verpflichtungen. Ein Vorteil für Commerzbank-Kunden: Wir haben Experten, die Ihnen helfen, die richtigen, auf Ihr Unternehmen zugeschnittenen Lösungen zu finden.

„Bei der betrieblichen Altersvorsorge gibt es für jede Unternehmensgröße die passende Lösung.“

Das können Instrumente wie z. B. Versicherungslösungen oder die Ausfinanzierung von Direktzusagen sein. Zusätzlich verfügen wir über eine Vielzahl von Analyse- und Simulationstools sowie Verwaltungsplattformen, die zum Teil auch gemeinsam mit Partnern angeboten werden, und über ein weitreichendes Produktuniversum für das professionelle Asset Management.

Weitere Informationen für Ihre Pensionslösung bei der Commerzbank

Umfassende Analyse mit PAPST

Am Anfang jeder Zusammenarbeit eines Unternehmens mit uns steht die Analyse des Ist-Zustands. Grundsätzlich unterscheiden wir dabei zwei mögliche Ausgangssituationen:

Im Unternehmen gibt es bereits eine betriebliche Altersvorsorge, die zukunftsfähig gestaltet oder optimiert werden soll,.

Eine bAV soll erst noch aufgebaut werden.

Im Rahmen von Direktzusagen kommt PAPST ins Spiel. Hinter dieser Abkürzung verbirgt sich das „Pension and Plan Asset Simulation“-Tool der Commerzbank. Damit erstellen wir eine umfassende und detaillierte Bestandsanalyse. Daraus ergeben sich der jeweilige Cashflow-Bedarf der korrespondierenden Verpflichtungen sowie die Sensitivitäten des Pensionsplans. Diese umfassende Analyse ist die Basis für den Aufbau von neuen oder für die Optimierung bestehender Planvermögen. So lassen sich zum einen vom Unternehmen definierte Zielgrößen wie beispielsweise die Deckungsquote oder eine Reduzierung der Rückstellungsvolatilität erreichen. Zum anderen werden durch das Tool auch die Auswirkungen von sich verändernden Märkten, beispielsweise sich ändernde Zinsen, sichtbar.

Treuhandmodell als Insolvenzsicherung

Ein weiterer wesentlicher Aspekt bei der bAV ist die Insolvenzsicherung. Im Falle der Insolvenz sind Pensionsverpflichtungen in einem gewissen Rahmen durch den Pensionssicherungsverein geschützt. Zusätzlicher Schutz kann über ein CTA gewährt werden. Das gilt sowohl für die Pensionsverpflichtungen als auch für die Zeitwertkonten.

Die Commerzbank bietet über ihre 100-prozentige Tochter CommerzTrust flexible Gruppentreuhandlösungen. Die von Unternehmen dort gesicherten Pensions- und Zeitkontenansprüche haben aktuell ein Volumen von ca. 1,2 Milliarden Euro. Konkret schließen dabei die Unternehmen und die CommerzTrust einen Treuhandvertrag. Dann werden die Assets aus der Firma an den Treuhänder übertragen. Die Mitarbeiter des Unternehmens haben einen eigenständigen Anspruch an den Treuhänder. Dank des eingespielten Expertenteams der Commerzbank dauert die Implementierung einer solchen Treuhandstruktur im Regelfall bis zu vier Wochen.

Die Commerzbank bietet als zusätzliche Services eigene Plattformen wie comflex zur Insolvenzsicherung von Zeitkonten oder Kooperationspartnerplattformen zur Kontensegmentierung für bAV-Depots und Flexi-II-Depots. Darüber hinaus gehört zum Portfolio unseres Hauses die gesamte Palette von Durchführungswegen der bAV wie Direktzusage, Unterstützungskasse, Direktversicherung, Pensionskasse und Pensionsfonds. Letztere insbesondere auch vor dem Hintergrund des neuen Betriebsrentenstärkungsgesetzes.

Unternehmen sollten bei der Auswahl grundsätzlich auf folgende Punkte achten:

  • Wird eine Versicherungs- oder eine Asset-Lösung gewählt?
  • Welche Auswirkungen hat meine Entscheidung auf die Bilanz?
  • Welches Asset-Konzept wird gewählt?
  • Muss eine Betriebsrente erst in 30 Jahren ausgezahlt werden?k
  • Kann dieses Kapital zunächst risikoreicher und damit renditeträchtiger angelegt werden

Mit Blick auf die Langfristigkeit eines Investments ist der Aspekt Sicherheit wesentlich. Dieser wird in Deutschland jedoch regelmäßig überbetont. Sind bestimmte Ansprüche erst in 30 Jahren fällig, kann ein Unternehmen durchaus eine höhere Aktienquote definieren oder auch alternative Investments wählen. Anders sieht es aus, wenn das investierte Geld binnen drei Jahren wieder zur Verfügung stehen muss. Die Commerzbank bietet durch ihre kapitalmarktorientierten Finanzierungsmöglichkeiten ein Höchstmaß an Sicherheit, gepaart mit attraktiven Renditechancen. Lassen Sie sich in einem persönlichen Gespräch davon überzeugen.

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